WIRTSCHAFTSPIEGEL Thüringen – Ausgabe 3/2022

Mobilität 15 dass bei allem Wettbewerb die Einhaltung bestimmter Grundregeln eines fairen Umgangs miteinander langfristig (fast) allen zum Vorteil gereichen. An den Interessen der Unternehmen orientierten und miteinander kooperierenden Netzwerken gehört die Zukunft Einen solchen Prozess der Zusammenarbeit zu organisieren – dafür bedarf es eines Organisationsrahmens, eines Netzwerks, das die Interessen der vielfältigen Akteure in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt. Das unternehmerische Entscheidungen unterstützt, die Kooperationen zwischen den einzelnen Mitgliedern stärkt und das hilft, Innovationen zu generieren, diese weiterzuent- wickeln und nutzbar zu machen. Der Austausch von best-practice-Erfahrungen gehörte schon immer zum zentralen Fokus des ACOD. Dabei war es immer auch unser Ziel, große und strukturbestimmende Unternehmen und innovative KMU unter einem Dach in das Netzwerk einzubinden. Dabei muss und kann man nicht alles selber erfinden und selber tun. Deshalb sind Kooperation mit anderen Verbänden und Netzwerkern so wichtig. Die erheblichen Risiken in den Rohstoffmärkten (besonders bei Stahl, Aluminium und Gas) und in den Lieferketten stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Das Thema Liefernetzwerke und deren Resilienz wird deshalb in den kommenden Jahren eine zentrale Bedeutung bekommen – sowohl für das einzelne Unternehmen, als auch für Maßnahmen der Politik. Die Schaffung von Transparenz in den Wertschöpfungsketten spielt hierbei eine entscheidende Rolle – weshalb kooperative Industrieinitiativen wie CatenaX, die sich genau mit dieser Fragestellung beschäftigen, plötzlich eine noch größere Relevanz bekommen. Aber die Erfahrungen in den Netzwerken der letzten Monate zeigen auch, dass Unternehmen sich den Austausch untereinander wünschen. „Wie haben Sie sich der Krise gestellt? Welche Maßnahmen haben funktioniert? Was haben Sie aus der Krise für die Zukunft gelernt?“ Der Aufbau solcher Austauschbeziehungen zwischen den Unternehmen eines Industrieclusters (zum Beispiel für die Etablierung von Einkaufs-Netzwerken, Austauschbörsen für Materialien, gemeinsamen Recycling-Netzwerken et cetera) kann helfen. Es hat in den letzten Monaten Verstimmungen innerhalb der Zulieferer gegeben, weil unvorhersehbare Preisschwankungen nicht an den Endkunden weitergegeben werden konnten. Zuvor vertraglich vereinbarte Regelungen waren zwar glasklar – aber die Dramatik der Lieferengpässe und der steigenden Material- und Energiepreise waren für viele der Zulieferer nicht in dem Maße absehbar. Bei einer Umfrage des VDA unter System-/Teilelieferanten im Mai dieses Jahres haben fast 80 Prozent der Befragten die Frage verneint, ob Preissteigerungen in der Vorkette kompensiert werden konnten! Und 35 Prozent der Unternehmen haben benannt, unter anhaltenden, signifikanten Liquiditätsengpässen zu leiden. Wenn man der These zustimmt, dass die Notwendigkeit besteht, gemeinsam und kooperativ die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, und das wichtiger ist denn je, dann folgt daraus zwangsläufig ein deutlich höheres Maß an notwendiger Unterstützung, um prekäre Situationen für die Netzwerkpartner abzuwenden beziehungsweise abzufedern. Dies gilt gleichermaßen vor dem Hintergrund der stetig zunehmenden Themenvielfalt und erfordert mehr als zuvor vertrauensvolle Zusammenarbeit unter echten Partnern. Es gilt die bekannte Weisheit: Starke und breite Schultern können mehr aushalten und stemmen. Verantwortung auf viele Schultern verteilt, wird gemeinsam getragen. (jka) ACO ORIE KO D NTIERU NGRE NG SS 20 LOG und 22 ISTIKFO TELDE MIT RUM SCHES UT CH im AOS ptember 2022 1 Se Po . rsche Werk Leipzig

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