WIRTSCHAFTSPIEGEL Thüringen – Ausgabe 3/2022

Mobilität 23 Bild rechts: TMIL www.tmil.thueringen.de lien. Fremdmaterialien (Additive), als klassische Kunststoffzusätze, verstärken gewünschte Performanceeffekte. Ist das Additiv jedoch selbst ein Polymer, geschieht das oft ohne große Einbußen anderer Eigenschaften. Je ähnlicher ein polymeres Additiv dem Grundpolymer der späteren Formmasse strukturell ist, desto besser ist in der Regel die Mischbarkeit beider Bestandteile. Es lohnt sich, einer Optimierung solcher Additive nachzugehen, da im Resultat ein verringerter Materialeinsatz und niedrigere prozesstechnische Anforderungen möglich sind. Ziel muss es sein, dass eine gesellschaftlich akzeptierte Alternative die bisherigen, zum Teil toxischen Komponenten ersetzt. Relevant für Optimierungseffekte sind charakteristische Eigenschaften der Kunststoffe, wie Zugfestigkeit, Transparenz (als Alternative zu Glas) oder Viskosität. Letztere ist zum Beispiel eine Kenngröße für die Bereiche Spritzguss und 3D-Druck. Der Zusatz von Additiven ermöglicht eine Fließverbesserung, die den Materialdurchsatz erhöht und die Herstellung filigranerer Kunststoffteile abbildet. Hingegen ist der Erhalt oder die Verbesserung transparenter Eigenschaften notwendig, um beispielsweise ein raffiniertes Design im Fahrzeuginterieur umzusetzen. Farben und Lacke werten die funktionalisierten Komponenten ästhetisch auf. Forschung darf nicht stillstehen Wie alle Materialien unterliegen auch Kunststoffprodukte einem Lebensdauerzyklus. Negativ konnotiert durch Mikroplastik und Ozeanverschmutzung übersehen viele Kritiker von Kunststoffeinsatz und -verbauung die zum Beispiel erwünscht lange Haltbarkeit von Rohrleitungen oder elektrotechnischen Kleinteilen. Innovationen sind unabdingbar, wenn die Forderungen nach nachhaltigeren Materialien erfüllt und in Einklang mit wirtschaftlichen Interessen gebracht werden sollen. Einer der Schlüssel für die zukünftige Bewältigung von Energie- und Ressourcenproblemen liegt in der Erforschung dafür notwendiger Plattformtechnologien. Diese entstehen oft, wenn bewährte Ansätze mit neuen Ideen weiterentwickelt werden. Das Land Thüringen fördert solche strategisch wichtigen Investitionen und unterstützt so die Kunststoffbranche, selbst Innovationstreiber für zukünftige Entwicklungen zu werden. (ogu) Smileys sagen manchmal mehr als Worte. Auch im Straßenverkehr erzielen lächelnde und traurige Smileys ihre Wirkung. In Dialog-Displays sensibilisieren sie die Autofahrer, rücksichtsvoll und umsichtig zu handeln und die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuhalten. Dialog-Displays – also interaktive Verkehrsschilder – tragen bereits in vielen Thüringer Kommunen zu mehr Verkehrssicherheit bei. Sie sind an risikoreichen Stellen installiert und sollen analoge Schilder wirksam ergänzen bezie- hungsweise verstärken. Die „bremsende“ Wirkung dieser direkten Rückkopplung an die Autofahrer ist in Studien zur Unfallforschung nachgewiesen. „Der Freistaat Thüringen fördert die Anschaffung von Dialog-Displays in Städten und Gemeinden. Wir wollen, dass auf noch mehr Straßen Autofahrer mit einem Lächeln belohnt beziehungsweise motiviert werden, den Fuß vom Gas zu nehmen. Deshalb verlosen wir in diesem Jahr insgesamt acht DialogDisplays an Thüringer Städte und Gemeinden", sagt Verkehrsministerin Susanna Karawanskij (Bild oben). (em/tl) Alle Thüringer Kommunen können sich um ein Dialog-Display bewerben. Als Bewerbung genügt ein formloses Schreiben per E-Mail oder Post. Einsendeschluss für die Bewerbungen ist der 30. Juni 2022. Nähere Informationen und Teilnahmebedingungen unter: Dialog-Displays für Städte und Gemeinden Die Viskosität von Kunststoffen lässt sich durch Fließspiralen veranschaulichen. Je länger die Spirale ist, desto besser fließt der Werkstoff. Bei der linken Spirale wurde herkömmliches Material verwendet. Der türkis eingefärbte Abschnitt rechts wurde durch Zugabe eines polymeren Additivs hinzugewonnen.

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