WIRTSCHAFTSPIEGEL Thüringen – Ausgabe 3/2022

Mobilität 29 www.tinyurl.com/2p9ezfke der Stadt zugelassenen Autos. Je mehr Ladepunkte vorhanden sind, desto attraktiver ist die Region für die Umstellung auf das E-Auto. Schnellladepunkte für Nutzende besonders wichtig Interessant für Nutzende ist auch der SWert. Er gibt an, wie viele E-Autos sich einen Schnellladepunkt teilen müssen. Nach Definition der Bundesnetzagentur kann an einem Schnellladepunkt Strom mit einer Ladeleistung von mehr als 22 Kilowatt geladen werden. Das ist insbesondere bei längeren Strecken wichtig — oder wenn die Pause zum Laden möglichst kurz sein soll, etwa beim Einkaufen. Für die Akzeptanz der E-Mobilität sind Schnellladepunkte also besonders bedeutend. Unterschiedliche Ergebnisse für Thüringen Thüringen schneidet bei den Rankings der Werte unterschiedlich ab. Während der Freistaat beim A-Wert nur auf Platz 10 liegt, schneidet er beim T-Wert mit Platz 3 sehr gut ab. Absolute Spitze mit Platz 1 im bundesweiten Vergleich ist Thüringen beim S-Wert (Stand vom 1.4.2022). Ausbau des Ladenetzes muss schneller gehen Um die Wartezeiten an den Ladepunkten im Rahmen zu halten, ist es nötig, dass der Aufbau von neuen Ladesäulen mit dem aktuell sehr dynamischen Marktwachstum von E-Autos Schritt hält. Um das Ziel von einer Million öffentlich zugänglicher Ladepunkte im Jahr 2030 erreichen zu können, müssten pro Woche rund 2.000 neue Ladepunkte entstehen, hat der VDA errechnet. Das Ziel der Bundesregierung, 15 Millionen E-Autos bis 2030 in den Markt zu bringen, erhöht den Druck auf die Ladeinfrastruktur weiter. Die Ausbaugeschwindigkeit müsste nun versechsfacht werden, um die angestrebte Million Ladepunkte im Jahr 2030 zu erreichen. Mit dem aktuellen Tempo gibt es in Deutschland im Jahr 2030 gerade einmal rund 210.000 Ladepunkte – also lediglich ein Fünftel des angestrebten Ziels. Um die Ausbaugeschwindigkeit zu erhöhen, sind vor allem schnellere Planungs- und Genehmigungsprozesse nötig. VDA-Präsidentin Hildegard Müller fordert deshalb: „Wir brauchen beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für EFahrzeuge eine Planungsbeschleunigung, die Automobilindustrie hat hierzu konkrete Vorschläge vorgelegt.“ Zudem müssten die Kommunen ihre Verantwortung für den Ausbau der Ladeinfrastruktur stärker als bisher wahrnehmen, da sie den konkreten Bedarf vor Ort am besten kennen. „Die Bürgermeister und Landräte müssen Ziele für den Aufbau definieren und die Umsetzung vorantreiben“, so Müller. (em/tl) Zum Ladenetzranking: Quellenhinweis Das VDA-Ladenetz-Ranking basiert auf Daten der Bundesnetzagentur (BNetzA) zur Anzahl der Ladepunkte in deutschen Landkreisen und Städten mit dem Stichtag 1. April 2022 und des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zum PKW- und E-PKWBestand, ebenfalls zum Stichtag 1. April 2022. Neuere Daten zum PKW-Bestand liegen nicht vor.

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