WIRTSCHAFTSPIEGEL Thüringen – Ausgabe 3/2022

Mobilität 25 Über den Schuler-Konzern dern auch vollständig digitalisiert und vernetzt. Auf diese Weise lassen sich viele Funktionen wie etwa Kühl- und Schmierkreisläufe, die Temperaturen der Motoren oder auch der Energiebedarf überwachen–mit Internet-fähigen mobilen Endgeräten sogar von nahezu überall aus. Die digitale Transformation ist also auch im Maschinenbau in vollem Gange. Mit den Apps aus der sogenannten „Digital Suite“ von Schuler können Kunden auf diese Weise eine Leckage oder den kurz bevorstehenden Ausfall eines Antriebs schon im Vorfeld identifizieren und damit einen womöglich größeren Schaden abwenden. Ist eine Reparatur notwendig, sind die Betreiber oft in der Lage, diese selbst vorzunehmen – Schritt für Schritt angeleitet von den Experten bei Schuler etwa über eine Datenbrille. Beim nächsten Produktionsstart helfen dann elektronische Assistenten. Auch die Bedienung der Maschinen ist längst keine Raketenwissenschaft mehr: Die selbsterklärende Menüführung auf den berührungsempfindlichen Monitoren ist der Oberfläche moderner Tablets oder Smartphones nachempfunden. Ein sanftes Antippen reicht also, um die tonnenschweren Maschinen in Gang zu setzen. Das war in den Erfurter Gründungsjahren natürlich noch anders. International aktiv war das Unternehmen, das heute über Produktions- und Service-Standorte auf der ganzen Welt verfügt, aber schon damals: Bereits zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts lieferte die „Berlin-Erfurter Maschinenfabrik Henry Pels & Co.“ ihre Maschinen in die USA sowie nach Kanada, Brasilien und Argentinien. Erst Ende der 1920-er Jahre mit dem Entstehen der Automobilindustrie kamen die Pressen ins Programm. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Werk erst in das Eigentum der Sowjetunion und dann der DDR über, ab 1957 prangte der typische „ERFURT“-Schriftzug auf den Anlagen. 1966 wich das betriebseigene Freibad dem markanten achtgeschossigen „Multifunktionsgebäude“. Mit dem Fall der Mauer wurde das Kombinat 1990 in eine GmbH umgewandelt und 1994 durch die Treuhand privatisiert. Hauptgesellschafter war Skoda. 2001 folgte schließlich die Übernahme durch den Pressenhersteller Müller Weingarten AG, der wiederum 2007 von Schuler übernommen wurde. Doch die „Umformtechnik“, wie sie viele Erfurter auch heute noch nennen, bleibt unvergessen. Schuler bietet kundenspezifische Spitzentechnologie in allen Bereichen der Umformtechnik – von der vernetzten Presse bis hin zur Presswerksplanung. Zum Produktportfolio gehören neben Pressen auch Automation, Werkzeuge, Prozess-Know-how und Service für die gesamte metallverarbeitende Industrie. In der Digital Suite versammelt Schuler Lösungen zur Vernetzung der Umformtechnik und entwickelt diese ständig fort, um die Produktivität und Verfügbarkeit der Anlagen weiter zu verbessern. Zu den Kunden zählen Automobilhersteller und -zulieferer sowie Unternehmen aus der Schmiede-, Hausgeräte- und Elektroindustrie. Pressen aus dem Schuler-Konzern prägen Münzen für mehr als 180 Länder. Schuler wurde 1839 am Hauptsitz in Göppingen (Deutschland) gegründet und ist mit rund 5.000 Mitarbeitern an Produktions-Standorten in Europa, China und Amerika sowie Service-Gesellschaften in über 40 Ländern vertreten. Das Unternehmen ist Teil des internationalen Technologiekonzerns ANDRITZ. Schuler Pressen GmbH Schwerborner Straße 1 99086 Erfurt www.schulergroup.com Anzeige

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